Der derzeit schärfste Kritiker der deutschen Energiepolitik ist Kurt Lauk:
“Die Energiewende war in vielen Dimensionen ein Fehlschlag“, so der Präsident des Wirtschaftsrates der CDU vergangene Woche. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel gab zu: “Man kann nicht wirklich von Berechenbarkeit und Planbarkeit der deutschen Energiepolitik sprechen.”
Eine Selbstkritik die dem Minister wohl nicht besonders schwer fiel. Denn laut der neusten Fortschreibung des „Energiewende-Index“ des Beratungsunternehmens McKinsey.
2014 galten Neun von 15 energiepolitischen Zielen als unrealistisch. Das Expertenteam unter Leitung des McKinsey-Direktors Thomas Vahlenkamp hat seit 2012 Kennzahlen gemessen, welche die Zielerreichung der Energiewende wiederspiegeln. Laut McKinsey hat sich das nun gebessert. Demnach zeigen 11 der 15 gemessenen Kenngrößen eine Tendenz zur Besserung.
Im Großen und Ganzen scheint das Ziel den Stromverbrauch Deutschlands bis 2020 um zehn Prozent zu senken nun erreichbar zu sein. Wobei zuletzt das milde Wetter nicht unwesentlich beigetragen hat.
Gut sieht es auch bei dem Ziel erneuerbare Energien auszubauen aus. Bis 2020 sollen 35 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Zwar konnte der Zielwert von 2,5 Gigawatt durch Solaranlagen 2014 nicht erreicht werden, doch liegt die Solarleistung immer noch um 27 Prozent über dem Zielwert.
Trotz der positiven Tendenz im letzten halben Jahr kann man noch nicht von einer Trendwende sprechen. Die CO2-Ziele bleiben unrealistisch. Der Bundesregierung ist es zwischen 2000 und 2014 lediglich gelungen, die CO2 Werte um jährlich 0,9 Prozent zu reduzieren.