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Wie Gasversorger ihre Kunden ausnehmen

           
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Fast die Hälfte aller deutschen Haushalte heizt mit Gas. Und der Verbrauch geht in kalten Wintern deutlich nach oben. Dummerweise geben die Gasanbieter gleichzeitig die niedrigeren Gaspreise nicht wirklich an die Kunden weiter. Im Gegenteil: Die Gasversorger nehmen vor allem kleine Kunden aus wie die Wachteln. Wieso, fragen Sie, der Gaspreis ist doch gefallen. Na ja. Der Großhandelspreis für Gas hat sich laut Aurora Energy Research von Mitte 2014 bis Mitte 2016 halbiert, von 2,8 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 1,4 Cent – so steht es im aktuellen Jahresbericht von Zukunft Erdgas. Der mittlere Preis pro Kilowattstunde beim Endverbraucher ist aber nur von 6,7 auf 6,1 Cent gefallen – bei einem Gasbezug von 20.000 Kilowattstunden im Jahr. Wer weniger verbraucht, zahlt noch mehr. Am meisten berappen Verbraucher, die noch beim Grundversorger sind. 2016 zahlten sie im Schnitt sieben Cent pro kWh. 32 Prozent aller Haushaltskunden hatten bis April 2016 einen solchen Vertrag, sagt die Bundesnetzagentur. Singles oder Kleinverbraucher, die im Wesentlichen mit Gas kochen und jährlich weniger als 5600 kWh verbrauchen, bezahlen dort bis fast zwölf Cent pro kWh, also das Achtfache des Einkaufspreises beim Großhandel. Zwar sind in den zwölf Cent Steuern, Netzentgelte und Ähnliches enthalten, aber unfair ist der Preis trotzdem.

Zum einen werden die kleinen Kunden mit unverschämten Preisaufschlägen geschröpft. Wer viel verbraucht, kann den Preis im Vergleich dazu pro kWh annähernd halbieren. Wie sich die Preise zusammensetzen, schlüsseln Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt in ihrem Monitoringbericht detailliert auf. Und zweitens sind die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern auf dem Gasmarkt enorm. Das ist erstaunlich, verkaufen doch aus Sicht des Kunden am Ende alle das gleiche Gas, das aus dem Hahn kommt. Die preiswertesten Lieferanten, die nicht Grundversorger waren, belieferten Kunden, die mehr abnahmen (zwischen 5556 und 55556 kWh pro Jahr), zu Kampfpreisen von rund 5,2 Cent pro kWh, sagt die Bundesnetzagentur. Können sich Kunden mit Grundversorger-Tarif wehren? Klar. Die Unterschiede zwischen den rund 900 Anbietern sind enorm. Und der Wechsel ist in wenigen Minuten gemacht, die Formalitäten übernimmt der neue Anbieter. Eine Lehre ist klar: Gasanbieter bereichern sich an harmlosen – oder soll man sagen treu-doofen – Kunden in der Grundversorgung. An denen, die noch nie den Tarif gewechselt haben. Aber Sie sind bestimmt nicht treu-doof, wechseln und sparen Sie!

Analyst – Azra Karamovic
Quelle – www.spiegel.de


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