Die Mitglieder der Opec haben sich am Donnerstag auf eine Verlängerung der Förderkürzungen für neun Monate verständigt.
Das teilten Delegierte am Rande der Sitzung der Organisation Erdöl exportierender Länder in Wien mit. Voraussichtlich werden auch andere Ölförderstaaten wie Russland bis März 2018 täglich 1,8 Millionen Fässer (je 159 Liter) weniger Öl pumpen als im vergangenen Jahr. Das entspricht zwei Prozent der weltweiten Produktion. An den Märkten reagierten Anleger jedoch enttäuscht, da einige mit einer einjährigen Verlängerung gerechnet hatten. Somit gaben die Preise nach, behaupteten sich aber über der psychologisch wichtigen 50-Dollar-Marke.
Im Vorfeld hatten sich das führende Opec-Land Saudi-Arabien und Russland als wichtigstes Öl-Land außerhalb des Förderkartells bereits auf eine neunmonatige Verlängerung verständigt. Doch war an den Märkten spekuliert worden, die Verlängerung könnte großzügiger ausfallen. “Es ist eine Enttäuschung, dass sich die Opec nicht zu mehr durchringen konnte, um die Preise zu stabilisieren”, sagte Olivier Jakob, Analyst bei der Schweizer Beratungsfirma Petromatrix. Eine Verlängerung von neun Monaten sei in den Preisen schon berücksichtigt. “Das zeigt, dass die Opec nicht viel mehr machen kann.” Einige Anleger hatten darauf gesetzt, dass das Kartell die Förderbremse für ein Jahr verlängert. Zudem wurde spekuliert, dass die Kürzung deutlicher ausfallen könnte.
Durch die niedrigen Ölpreise, sind seit Mitte 2016 ist die US-Ölförderung um mehr als zehn Prozent gestiegen auf über 9,3 Millionen Fässer täglich. Damit sind die USA als Ölförderer auf Augenhöhe mit Saudi-Arabien und Russland.
Der US-Ölboom in diesem Jahrzehnt gilt als Hauptgrund für das Überangebot. Denn mit rund drei Milliarden Fässern Öl liegt die Produktion derzeit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der nun wieder angestrebt wird.
Geschrieben von – Sanjin Mark Lucic
Quelle – www.finanzen.net