Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben Daten zur Stromerzeugung für das erste Halbjahr 2017
zusammengestellt.
Demnach speisten Photovoltaikanlagen in diesem Zeitraum ca. 21 TWh in das öffentliche Netz ein. Die Produktion hat sich somit gegenüber dem Vorjahr um ca. 1,9 TWh bzw. 10,1 % erhöht. Die Windenergie produzierte im ersten Halbjahr 2017 ca. 48,6 TWh und lag um 7,6 TWh über der Produktion im ersten Halbjahr 2016. Die Windenergie war damit die zweitstärkste Energiequelle nach der Braunkohle (68 TWh) und lag vor Steinkohle (47,4 TWh), Kernenergie (31,8 TWh) und Erdgas (24 TWh). Die maximal erzeugte Leistung betrug ca. 38,9 GW am 18.03.2017 um 09:15 Uhr. Der Anteil von Onshore Wind betrug ca. 40,1 TWh. Offshore Wind produzierte ca. 8,5 TWh. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen im ersten Halbjahr 2017 ca. 69,6 TWh gegenüber 60 TWh im ersten Halbjahr 2016. Sie liegen damit auf dem ersten Platz der Stromquellen und konnten erstmals mehr Strom als die Braunkohle (68 TWh) erzeugen.
In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen im ersten Halbjahr 2017 ca. 104,5 TWh. Sie liegen damit um ca. 8% über dem Niveau des Vorjahres mit 96,6 TWh. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, d. h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei ca. 37,8%. Der Anteil an der gesamten Bruttostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der „Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden“ liegt bei ca. 34%. Die Nettostromproduktion aus Kernkraftwerken betrug im ersten Halbjahr 2017 ca. 31,8 TWh und lag damit 6,8% unter dem Vorjahresniveau von 38,6 TWh. Im ersten Halbjahr 2017 wurde ein Exportüberschuss von ca. 24,2 TWh erzielt. Dieser Wert stellt nach den alten Rekordjahren von 2012 bis 2016 wieder einen neuen Rekord dar und liegt um ca. 1,1 TWh bzw. 4,7% über dem Niveau von 2016. Der Großteil der Exporte floss nach Österreich, in die Schweiz, die Niederlande und nach Polen. Deutschland importierte Strom aus Frankreich, Dänemark und Schweden.
Geschrieben von – Sanjin Mark Lucic
Quelle – www.ise.fraunhofer.de