Strom ist in Ost- und Norddeutschland teurer als im Süden und Westen. Das liegt daran, dass dort Ökostrom produziert und deshalb das Stromnetz ausgebaut wird.
Jetzt hat der Bundestag beschlossen, die Netzentgelte deutschlandweit anzugleichen, damit alle zu gleichen Teilen am Wandel zum Grünen Strom beitragen. Im Osten dürfte Strom bald billiger werden.
Künftig sollen in ganz Deutschland die gleichen Gebühren für die Nutzung der Stromnetze gelten . Der Bundestag hat am Freitag ein Gesetz verabschiedet, um die Netzentgelte für Kunden und Unternehmen bundesweit gleichmäßiger und gerechter zu verteilen. Die schrittweise Anpassung soll 2019 in Kraft treten und dann in Jahres-Schritten erfolgen, so dass Anfang 2023 bundesweit ein einheitliches Niveau erreicht wird.
Damit können sich Stromkunden in Ost- und Norddeutschland mittelfristig auf niedrigere Preisen einstellen. In West- und Süddeutschland dagegen dürften die Strompreise steigen.
Mit der Angleichung der Netzentgelte werden wesentliche Kosten der Energiewende für alle Bürger in Deutschland gleich sein. Die Abgaben für die Netze machen für Haushalte rund ein Viertel des Strompreises aus und werden auf der Rechnung ausgewiesen. Für die Industrie ist der Anteil noch höher.
Sie sind vor allem in Ost- und Norddeutschland hoch, weil dort viel Ökostrom produziert wird, die Netze aber unzureichend ausgebaut sind. Die neuen Bundesländer hatten entsprechend auf einheitliche Netzentgelte gedrängt.
Insgesamt fallen jährlich Kosten für das gesamte Stromnetz in Deutschland von weit über 17 Milliarden Euro an. Wegen des Ausbaus im Zuge der Energiewende steigt die Summe in den nächsten Jahren weiter.
Geschrieben von – Sanjin Mark Lucic
Quelle – www.mdr.de