Die Windbranche in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Ausbau-Rekord erzielt und deutlich mehr Windräder errichtet als von der Bundesregierung vorgesehen. Allein an Land wurde eine Leistung von 4750 Megawatt neu installiert, teilte der Bundesverband Windenergie (BWE) in Berlin mit. Da ältere Windräder auch abgerissen und durch modernere ersetzt wurden, sei unterm Strich neue Leistung von knapp 4400 Megawatt gebaut worden. Dies entspricht rechnerisch der Leistung von fast vier Atomkraftwerk-Blöcken. Insgesamt drehen sich damit Windräder an Land mit einer Leistung von 38.000 Megawatt. Dazu kommen weitere 1000 Megawatt auf hoher See. Für die nächsten Jahre wurden an Land Neu-Installationen von jeweils um die 3500 Megawatt vorhergesagt.
Der BWE führt den starken Ausbau zu einem großen Teil auf die Anstrengungen aus den Bundesländern zurück. So baute Bayern 2014 erstmals nennenswert neue Windkraftanlagen. Zudem habe es im Zuge der Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) im vergangenen Jahr Vorzieheffekte gegeben, um Verschlechterungen der Förderung zu entgehen.
Ziel der Regierung ist eigentlich ein Zubau von um die 2500 Megawatt Wind- und Solarenergie pro Jahr. Bei der Photovoltaik waren es im vergangenen Jahr allerdings unter 2000 Megawatt. Durch den starken Zubau beim Wind wird die Förderung über die garantierten Strom-Abnahmepreise nun ab 2016 um 4,8 Prozent gesenkt. Windenergie an Land gilt als die kostengünstigste erneuerbare Energie mit Erzeugungskosten, die nur knapp über denen von Steinkohlekraftwerken liegt.