Wir erleben den größten Preisanstieg am Markt der CO2-Zertifikate innerhalb der letzten sieben Jahre.Der kann auf unterschiedliche Faktoren zurückgeführt werden, ist aber vor allem als eine Reaktion auf die Maßnahmen des EU-Parlaments zu deuten.
Das Wirtschaftswachstum im Jahr 2017 betrug auf der globalen Ebene ganze 3,7% und in der EU 2,5%. Dies führte natürlich zu einem höheren Energiebedarf und dementsprechend einem höheren Verschmutzungsgrad. Eine solche Kettenreaktion schob die Klimaschutzziele in weite Ferne, weshalb Anfang dieses Jahres auf politischer Ebene neue Maßnahmen in Erwägung gezogen wurden.
Maßnahmen der Verteuerung von CO2-Zertifikaten zeigen schon jetzt erste Erfolge und trieben Ende des letzten Monats die Preise auf ca. 13 Euro pro Tonne CO2. Das Ziel ist es Unternehmen aufgrund des angestiegenen Preises zu mehr Investitionen in effiziente Technologien zu drängen, somit Emissionen zu stoppen, und Klimaziele zu erreichen. Man bedenke aber, dass in den letzten März- Tagen auch mehr gehandelt wurde, da die meisten Unternehmen die Zertifikate Anfang April jedes Jahres vorweisen müssen, dies wirkte sich zusätzlich auf die Preisentwicklung aus.
Das ETS (Emissions Trading System), auf das sich die Maßnahmen des EU-Parlaments beziehen, regelt rund 45% der gesamten CO2-Emissionen in der EU. Die Erwartungen sind hoch gesetzt und des ETS soll die Emissionen durch den Rückzug von insgesamt einer Milliarde Zertifikate regeln, jedoch befinden sich laut Jo Leinen, Europaabgeordneter, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Europaparlament, ca. zwei Milliarden Überschusszertifikate im System.
Es ist dann auch ganz nachvollziehbar, dass sich dieser Preisanstieg in den letzten Tagen auch auf die Strompreise widerspiegeln musste. Wir sprechen von einem rasanten Sprung auf dem Strommarkt, der zwar nicht allein auf den Anstieg der CO2-Preise zurückzuführen ist, aber definitiv auch unter diesem Einfluss stand.
Geschrieben von – Selma Fetic