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Die 166. OPEC-Sitzung – Wien, Österreich, 27. November, 2014

           
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Nach dem Besuch des 166. OPEC-Treffens in Wien, John Hall, Vorsitzender bei alfaenergy, teilt seine Gedanken übar das Besprochene


Geleitet von der relativen Preisstabilität der vergangenen Jahre mit dem Auftakt 2011 und der Trendhaltung bis Juni dieses Jahres, hat die OPEC heute entschieden den dramatischen Sturz der Preise von 30$ pro Barrel zu ignorieren, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen und dem Markt zu gewähren sich selbst zu stabilisieren. Minuten nach dieser Bekanntmachung stürzte die europäische Leitsorte Brent um 5$ auf 71$!

Im Vorfeld des Treffens grassierete die Konjektur wie üblich mit Behauptungen OPEC würde „den Markt im Dunkeln lassen“, doch die Wahrheit war, dass die gesamte OPEC selbst nicht wusste was passieren wird. Ironischerweise haben Länder, die am meisten unter dem Einfluss der niedrigen Ölpreise leiden, keine Einflussnahme. Sie mögen zwar eine Stimme auf dem Markt haben, doch wenn es um Entscheidungen geht, sind diese dem inoffiziellen Führungsland, Saudi-Arabien, überlassen gestützt von Kuwait, Katar und UAE.

Die interne Debatte, die Fördermenge von dem offiziellen Niveau von 30 Millionen Barrel am Tag etwas zu reduzieren, womöglich auf 29.5 Millionen Barrel am Tag, wurde besonders stark von Ländern wie Iran und Venezuela geführt. Sie sind aber eher die Außenseiter der OPEC, werden als „Preis-Falken“ Länder bezeichnet und stehen Saudi-Arabien und dessen Folgern entgegen, welche eher Pro- als Anti-Westen eingestellt sind. Dennoch, allgemein haben alle OPEC Produzenten unter dem Ölpreis-Verfall gelitten und es gibt „das große Ganze“, welches alle verstehen werden, aber nur Saudi-Arabien begreifen und darauf reagieren wird. Ich habe kurz mit Ministern von Angola, Algerien und Kuwait gesprochen und sie schienen entspannt und zufrieden mit der Übertragung Ihres Verkaufsvolumens von Westen nach Osten zu sein.

Wie kommt es, dass trotz der nicht zu leungnenden geo-politischen Ungewissheit in den Versorgungsgebieten und dem sich nähernden Winter mit eiskalten Temperaturen einschließlich Florida und schweren Schneestürmen in den nordischen Regionen der US, die Ölpreise nicht reagieren? Wegen der geo-politischen Spannungen nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Afrika und Osteuropa, wo sich die Situation zwischen Russland und der Ukraine rasant verschlechtert, wäre eigentlich eine negativere Reaktion zu erwarten. Seit dem letzten Treffen, haben die Hedgefonds, die diesen dramatischen Verfall der Ölpreise nicht erwartet haben, die Entladung ihrer Positionen unternommen und damit den Sturzflug weiter bestärkt. Die Preise hatten sich so lange an der Marke der 100 Dollar gehalten, dass der Absturz jetzt als unrealistisch erscheinen mag. Vielleicht muss einfach jemand akzeptieren, dass die Preise für viel zu lange Zeit zu hoch waren?

In 2009, als die Ölpreise sich den Weg zurück über die 70$ Marke erkämpften und sich der 80$ Marke nährten, hatte die OPEC die Sorgen, dass die weltweite Erholung von der Finanz- und Wirtschaftskrise in 2008 ins Stocken geraten wird und dass die OPEC dafür zur Verantwortung gezogen wird. Es war jedoch nicht sicher was die Preise nach oben trieb. Heute, sechs Jahre später, haben sich viele Länder innerhalb der OECD noch nicht erholt, sie sitzen immer noch in der Finanzkrise, die Ölnachfrage hat sich nicht wieder ausgeglichen und alternative Quellen, primär die Ölschiefervorkommen, sind gestiegen und haben die Nachfrage nach Öl, nicht nur OPEC Öl, beeinflusst. Die Befürchtung, dass der höhere Ölpreis die weltweite Erholung verschleiern wird, hat sich bewahrheitet und wir können aktuell darüber diskutieren, ob wir Zeugen einer Preiskorrektur sind.


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